Riesling
Er ist der König der weißen Rebsorten und stellt hohe Ansprüche an den Boden und Klima, doch hat er das Zeug zu höchst unterschiedlichen Weinen. Sein Geschmacksbild wird oft mit Pfirsicharoma und lebendiger
Frische umschrieben. Doch reicht es vom feinsten, mit weniger als 9 vol. % Alkohol leichten Kabinett über spritzige, frische bis zu edel süßen Auslesen und höheren Prädikaten, deren Spiel von
Frucht, Aroma, Körper, Süße und Säure und deren Langlebigkeit kein anderer Wein zu bieten vermag. Ja, auf diese Rebsorte sind wir richtig stolz. Riesling Weine sind wie alle
guten Sachen nicht in riesigen Mengen zu haben - er trägt wenige aber qualitativ gute Trauben.
“Rivaner” bzw. Müller - Thurgau
Die Müller-Thurgau-Rebe wurde 1882 in Geisenheim im Rheingau von Prof. Hermann Müller aus dem schweizerischen Thurgau gezüchtet. Dazu verwendete er die Rebsorten Riesling und
Silvaner. Müller-Thurgau Weine sind meist frisch, süffig und weich. Unter optimalen Bedingungen und bei Ertragsbegrenzung kann die Rebe jedoch auch elegante und charaktervolle Weine hervorbringen. Neuerdings
werden Weine dieser Rebsorte immer öfter als Rivaner etikettiert was eine Wortspielart der beiden Eltern Rebsorten darstellt.
Kerner
Die 1969 in Weinsberg gezüchtet, wurde die nach dem Weinsberger Dichter Justinus Kerner benannte Rebsorte rasch populär und ist heute eine der meistangebauten Weißwein-Sorten in Deutschland. Im Vergleich zum
Riesling bringt sie mehr Trauben und weniger Fruchtsäure, auch stellt sie geringere Ansprüche an die Lage. Obwohl Kerner-Weine meist duftiger, milder und weniger haltbar ausfallen, sorgte die
geschmackliche Verwandtschaft mit Riesling in fast allen Deutschen Anbaugebieten für Erfolg.
Optima
Die Neuzüchtung Optima stammt aus Siebeldingen/Pfalz wo sie von den Züchtern Peter Morio und Prof. Dr. B. Husfeld durch die Kreuzung der Rebsorten (Silvaner x Riesling) x Müller-Thurgau entstand. Die
Rebsorte Optima gehört zu den qualitativ hochstehenden Weißweinsorten mit geringem Ertrag. Weine dieser Sorten haben einen Auslesecharackter sowie ein elegant duftendes Bukett.
Spätburgunder (Pinot Noir)
Der Blaue Spätburgunder ist eine der besten Rotweinsorten. Seine genaue Herkunft ist unklar, man vermutet, daß er aus der Gegend von Vienne an der Rhône südlich Lion stammt. Durch Nachfolger Karl des Großen wurde der
Spätburgunder nach Deutschland gebracht wo er erstmals 1318 Urkundlich erwähnt wurde. Dank guter Selektion ist diese Sorte heute eine fruchtbare Rebe mit qualitativ hochstehenden
Weinen. Die Beeren der Trauben sind violett bis dunkelbau. Weine die aus dieser Rebe gewonnen werden entfalten nach mehrjähriger Lagerung ihr volles Geschmackspotenzial
und eignen sich sehr gut zu Wildgerichten.
Dornfelder
Die Dornfelder-Rebe ist eine Neuzüchtung der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg, wo sie 1955 vom Züchter A. Herold durch Kreuzung der Rebsorten (Helfensteiner x Heroldrebe) gezüchtet wurde. Sie ist die
erfolgreichste neugezüchtete Rebsorte seit dem Müller-Thurgau. Weine dieser Sorte sind sehr farbintensiv und liefern dadurch tief dunkle
Rotweine, deren Qualitätspotenzial mit zunehmenden Alters des Rebbestandes ständig wächst. In guten Jahren erntet man erstklassige, gerbstoffleichte Rotweine.
Grauburgunder
Beim Grauburgunder handelt es sich wahrscheinlich um eine Mutation des Blauen Spätburgunders. Von Burgund gelangte er in die Schweiz und nach Ungarn und vermutlich von dort im 14. Jahrhundert in unsere
Regionen. Die Bezeichnung Ruländer geht auf den Kaufmann Johann Ruland zurück, der 1711 im pfälzischen Städtchen Speyer in einem Garten die (ihm unbekannten) Burgunderreben
vorfand und vermehrte. Die hohe Qualität der Weine überzeugte die Winzer wohl schon im 19. Jahrhundert; stolz gaben sie der Sorte regional unterschiedliche Namen, die
zwischenzeitlich verschwunden sind. "Ruländer" ist der Name, unter dem die Rebsorte klassifiziert ist, "Grauer Burgunder" und "Grauburgunder" sind die für deutsche Weine
dieser Sorte zulässigen Synonyme.
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